Sabbatical – Richtig organisieren und finanzieren
- Inhalt
- 1Auszeit und flexible Arbeitszeitmodelle im Trend
- 2Was ist ein Sabbatical?
- 3Ist das Sabbatical immer ein Jahr lang?
- 4Beispiele für eine Sabbatical Auszeit
- 5Gründe für ein Sabbatjahr?
- 6Welche Vorteile bietet ein Sabbatical für den Arbeitgeber?
- 7Wie wird ein Sabbatical organisiert und finanziert?
- 8Elektronische Zeiterfassung unterstützt bei der Umsetzung
Auszeit und flexible Arbeitszeitmodelle im Trend
Eine Auszeit nehmen: Dem wurde in Deutschland lange mit großer Skepsis begegnet. Wer einen längeren Sonderurlaub im beruflichen Kontext beantragen wollte, galt schnell als überfordert. Das verunsicherte Teams und Arbeitgeber gleichermaßen. Eine Annahme, die heute vor dem Hintergrund neuer Trends in der Arbeitswelt nicht mehr standhält.
Vom klassischen Arbeitszeitmodell der Gleitzeit über die Wahlarbeitszeit im Schichtbereich bis zur modernen 4-Tage-Woche, die in zahlreichen Branchen zunehmend an Beliebtheit gewinnt – inzwischen bieten viele Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zur Flexibilisierung der Arbeitszeit an. Unter diese Möglichkeiten fällt auch ein Sabbatical. Damit kommen Arbeitgeber vor allem den Bedürfnissen junger, hochqualifizierter Fachkräfte entgegen. Ihnen scheint neben der Karriere vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und eine gewisses Maß an individueller wichtig.
Eine Entwicklung, die auch durch die gesetzliche Pflicht zur Arbeitszeiterfassung einen neuen Schub gewinnen könnte.
Was ist ein Sabbatical?
Unter einem Sabbatical versteht man in der Regel einen längeren Sonderurlaub in Form einer Auszeit, den Beschäftigte im Rahmen ihres Berufs nehmen. Es handelt sich dabei um eine Art berufliche Freistellung bzw. Unterbrechung der Tätigkeit auf bestimmte Zeit.
Ist das Sabbatical immer ein Jahr lang?
Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich für das Sabbatical auch der Begriff des sogenannten Sabbatjahrs etabliert. Heute kann das Sabbatical jedoch auch kürzere Auszeitperioden umfassen oder über ein Jahr hinausgehen.
Beispiele für eine Sabbatical Auszeit
Verschnaufpausen sind in der Regel von individueller Natur. Wer wie Pausen macht, hängt mit den eigenen Bedürfnissen und Interessen zusammen. Ein Sabbatical orientiert sich grundsätzlich auch an diesem Ansatz. Schließlich geht es dabei um ein Auszeitmodell mit Erholungsfunktion, das mehr Motivation und Produktivität in den Arbeitstag bringen soll.
Deswegen gibt es inzwischen verschiedene Modelle und Ideen, wie Beschäftigte eine Sabbatical-Auszeit ausgestalten können. Zu den kennzeichnenden Beispielen gehören:
- eine Elternzeit (mehr Zeit für Familie)
- längere Reisen (nicht selten ins Ausland)
- Weiterbildungen (beispielsweise Sprachkurse oder fachliche Skills)
- zusätzliches Studium
- Freiwilligenarbeit (ehrenamtliche Tätigkeiten)
- Wallfahrten
- Natur-/Wanderurlaub
- Kreativprojekte (vom Töpferkurs bis zum eigenen Blog)
- größere Umzüge
- etc.
Gründe für ein Sabbatjahr?
Die Gründe für ein Sabbatjahr bzw. eine bestimmte Auszeit sind noch vielfältiger. Die einen möchten sich persönlich weiterentwickeln und machen eine Weltreise. Andere konzentrieren sich auf eine berufliche Weiterbildung oder absolvieren ein Studium. Und wieder andere wünschen sich ihre Inspiration und Kreativität zurück und brauchen (zum Beispiel nach einem Großprojekt) Zeit, um neue Energie zu tanken.
Welche Vorteile bietet ein Sabbatical für den Arbeitgeber?
Tatsächlich bietet ein Sabbatical auch für Arbeitgeber große Vorteile. Statt zu kündigen, kehren Arbeitnehmer in ihren alten Job zurück. Und zwar mit neuer Motivation und Schaffenskraft. Die Mitarbeiter haben sich während des Sabbaticals weiterentwickelt und Erfahrungen gesammelt oder kommen mit neuen Qualifikationen zurück, die Sie für Ihren Betrieb nutzen können. Sie sind nach ihrer Pause oft stressresistenter und haben neue Perspektiven gewonnen, die sie in ihrem beruflichen Alltag einsetzen können. Zudem sind sie aufgeschlossen für Neues und können leichter Entscheidungen treffen.
Wie wird ein Sabbatical organisiert und finanziert?
Die Planung sollte mindestens ein Jahr vor der geplanten Auszeit beginnen. Immerhin müssen Arbeitgeber für diese Zeit einen qualifizierten Ersatz finden. Zudem muss ein Vertrag zwischen den Parteien geschlossen werden, der die Dauer und die Bedingungen der Rückkehr nach dem Sabbatical regelt.
Zur Sabbatical-Bezahlung haben sich drei Modelle bewährt
- Lebensarbeitszeitkonto: Beim Lebensarbeitszeitkonto werden alle Überstunden und nicht in Anspruch genommene Urlaubstage gesammelt und für einen mehrmonatigen Sabbatical genutzt. Das Gehalt läuft in voller Höhe weiter und auch die Sozialversicherungsbeiträge werden weiterhin vom Arbeitgeber bezahlt. Für Unternehmen ist dieses Modell bei starken konjunkturellen Schwankungen attraktiv, denn es müssen in schwachen Zeiten keine Fachkräfte entlassen werden.
- Teilzeit-Modelle: Noch beliebter sind jedoch Teilzeitmodelle. Der Angestellte arbeitet über einen bestimmten Zeitraum zwar 40 Stunden, bekommt aber z.B. nur 25 Stunden bezahlt. Die unbezahlten Stunden fließen auf ein Zeitwertkonto und werden während des Sabbaticals abgebaut, bei fortlaufender Auszahlung des Gehalts.
- Unbezahlter Urlaub: Die letzte Option des unbezahlten Urlaubs birgt für den Arbeitnehmer erhebliche Nachteile. Er ist nur in den ersten vier Wochen sozialversichert und muss sich danach selbst darum kümmern. Fehlende Einnahmen müssen durch eigene Ersparnisse und drastische Einschränkungen bei den Ausgaben ausgeglichen werden.
Elektronische Zeiterfassung unterstützt bei der Umsetzung
Mit einer digitalen Arbeitszeiterfassung ist das Ansparen dieser Arbeitsstunden einfach und unkompliziert organisiert. Zudem werden der gesetzliche Urlaubsanspruch, der auch während eines Sabbaticals bestehen kann, automatisch im Stundenkonto verrechnet. Gesonderte Vereinbarungen im Krankheitsfall können ebenfalls im Arbeitszeitkonto berücksichtigt werden. Bitte beachten Sie zusätzlich die gesetzlichen Vorschriften für Zeitwertkonten.
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